Du suchst nach deiner schulischen Ausbildung den passenden Beruf oder möchtest in deinem Berufsleben etwas verändern? Dann stehst du vor einer schwierigen Entscheidung. Denn es gibt scheinbar unendlich viele Studiengänge und Lehrberufe in der Schweiz.
Um deinen Traumjob zu finden, solltest du daher folgende Fragen beantworten: Was sind meine Interessen? Wo liegen meine Stärken? Und welche Berufe passen zu meiner bisherigen Ausbildung?
Wie viele Berufe gibt es?
Es lässt sich kaum bestimmen, wie viele Berufe es in der Schweiz gibt. Neben staatlich anerkannten Berufen, die eine geregelte berufliche Grundbildung (Lehre) haben, gibt es auch zahlreiche Jobs, die du nicht über eine herkömmliche Ausbildung erlernen kannst. Die Vielfalt ist riesig:
- Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verzeichnet in der Schweiz aktuell rund 250 anerkannte Lehrberufe (Berufliche Grundbildungen mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ oder Eidgenössischem Berufsattest EBA). Ein Beruf gilt als anerkannt, wenn er durch eine entsprechende Bildungsverordnung des Bundes geregelt ist.
- Es gibt zahlreiche schulische Ausbildungen an Fachmittelschulen oder Handelsmittelschulen, die dir einen anerkannten Abschluss ermöglichen.
- An den Schweizer Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen) hast du die Wahl zwischen tausenden von Bachelor- und Masterstudiengängen. Da sich das Angebot stetig wandelt, lässt sich keine genaue Zahl bestimmen.
Es gibt verschiedene Ansätze, Berufe zu gruppieren und Übersicht zu schaffen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) verwendet dafür die Schweizer Berufsnomenklatur (CH-ISCO-19). Auch das offizielle Portal berufsberatung.ch bietet strukturierte Übersichten.
Welche Berufe gibt es?
In der Berufsklassifikation gibt es verschiedene Hauptgruppen. Diese lassen sich wiederum in Unterkategorien unterteilen.
- Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau
- Landwirtschaft
- Tierpflege
- Weinbau
- Forstwirtschaft
- Gartenbau
- Floristik
- Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung
- Bergbau (in der Schweiz Nische)
- Carrosserie- und Lackiertechnik
- Buchbinderei
- Metallbau
- Mechatronik
- Lebensmitteltechnologie
- Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik
- Bauplanung und -leitung, Architektur
- Maler- und Gipserarbeiten
- Aus- und Trockenbau
- Zimmerei
- Gebäudetechnik
- Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik
- Naturwissenschaften, Geografie und Informatik
- Informatik und Mediamatik
- Softwareentwicklung und Programmierung
- Umweltmanagement und -beratung
- Mathematik und Statistik
- Biologie
- Physik
- Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit
- Reinigung und Facility Management
- Polizei, Justizvollzug und Grenzwacht
- Objekt-, Personen-, Brandschutz, Arbeitssicherheit
- Fahrzeugführung im Strassenverkehr (Chauffeure)
- Logistik, Post und Zustellung
- Überwachung und Wartung der Verkehrsinfrastruktur
- Kaufmännische Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotellerie und Tourismus
- Hotellerie und Restauration
- Gastronomie
- Detailhandel
- Buch-, Kunst- und Musikfachhandel
- Einkauf und Vertrieb
- Grosshandel
- Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung
- Rechtsberatung und Advokatur
- Öffentliche Verwaltung
- Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (Treuhand)
- Steuerberatung
- Büroassistenzen und Sekretariat
- Personalwesen (HR)
- Gesundheit, Soziales, Bildung und Erziehung
- Lehrtätigkeit an Volksschulen und Mittelschulen
- Sozialpädagogik, Sozialarbeit
- Langzeitpflege
- Ernährungs- und Gesundheitsberatung, Wellness
- Pflegefachpersonen, Rettungsdienst und Geburtshilfe
- Tiermedizin und Tierpflege
- Sprach-, Literatur-, Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Gestaltung
- Theater-, Film- und Fernsehproduktion
- Innenarchitektur, Polydesign 3D
- Werbung und Marketing
- Redaktion und Journalismus
- Geisteswissenschaften
- Kunsthandwerk und bildende Kunst
- Militär
- Offiziere
- Höhere Unteroffiziere
- Unteroffiziere
- Mannschaftsgrade (Soldat, Gefreiter etc.)
Welcher Beruf passt zu mir?
Selbstreflexion ist der erste Schritt, um den eigenen Traumjob zu finden. Welche Fähigkeiten und Interessen hast du?
Interessentypen
Wenn du nach dem passenden Beruf für dich suchst, solltest du zunächst bestimmen, welcher Interessentyp du bist. Möchtest du bei deiner Arbeit kreativ sein oder lieber Anweisungen befolgen? Liegt dir der Kontakt mit anderen Menschen oder arbeitest du lieber allein?
Wir stellen dir 6 Interessentypen und ihre bevorzugte Arbeitsweise sowie passende Branchen vor.
Wissenschaftlich-forschender Typ
Arbeitest du gern analytisch und systematisch, bist du vielleicht ein wissenschaftlich-forschender Typ. Du setzt dich gern mit komplizierten Fragestellungen auseinander und hinterfragst bestehende Theorien. Du interessierst dich für wissenschaftliche Phänomene und möchtest die Zusammenhänge verstehen. Genaues Beobachten sowie eingehendes Studieren von Experimenten und Fachliteratur sind für dich kein Problem. Mögliche Berufsfelder für den wissenschaftlich-forschenden Typ sind
- Naturwissenschaft
- Geisteswissenschaften
- Markt- und Meinungsforschung
- Kulturwissenschaften
- Sozialwissenschaften
- Politikwissenschaften
Organisierend-verwaltender Typ
Organisierend-verwaltenden Typen liegt das Ordnen, Organisieren und Aufbereiten. Du bevorzugst eine klar geregelte, strukturierte Arbeitsumgebung. Eine verantwortungsbewusste, präzise und gewissenhafte Arbeitsweise liegt dir im Blut. Die Dokumentation, Sammlung und Auswertung von Daten sind fester Bestandteil deines Berufsalltags. Mögliche Berufsfelder für den organisierend-verwaltenden Typ sind
- Öffentliche Verwaltung
- Finanz- und Rechnungswesen
- Archivwesen
- Qualitätssicherung
- Lektorat
- Wirtschaftsprüfung (Treuhand)
Wirtschaftlich-unternehmerischer Typ
Zählst du zum wirtschaftlich-unternehmerischen Typ, besitzt du meist eine erfolgs- und zielorientierte Arbeitsweise. Du trägst gern Verantwortung, organisierst, planst und kannst andere für deine Ideen und Projekte gewinnen. Du fühlst dich in leitenden Positionen wohl und versuchst, dich gegen deine Konkurrenz durchzusetzen. Mögliche Berufsfelder für den wirtschaftlich-unternehmerischen Typ sind:
- Management
- Marketing
- Vertrieb
- Unternehmensgründung
- Bankwesen
- Finanzsektor
Fähigkeiten
Neben deinen Interessen spielen auch deine Fähigkeiten eine Rolle. Deine Stärken helfen dir dabei, deinen Traumjob zu finden. Der Berufe-Explorer auf berufsberatung.ch veranschaulicht, welche Fähigkeiten bei der Berufswahl wichtig sind.
Auf dem offiziellen Portal der Schweizer Berufsberatung kannst du deine Interessen erkunden und mit den Anforderungsprofilen der verschiedenen Lehrberufe abgleichen. Diese Profile zeigen auf, welche Kompetenzen für eine Lehre wichtig sind. Häufig werden dabei folgende Fähigkeiten und Eigenschaften unterschieden:
- Fähigkeiten (Fach- und Methodenkompetenzen)
- Logisches Denken
- Rasche Auffassungsgabe
- Mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit
- Handgeschicklichkeit (grob und fein)
- Kreatives und gestalterisches Flair
- Rechnerische Fähigkeiten
- Technisches Verständnis
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Organisationstalent
- Vernetztes Denken
- Sozial- und Selbstkompetenzen
- Teamfähigkeit
- Kontaktfreude
- Einfühlungsvermögen
- Zuverlässigkeit
- Selbstständigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit
- Psychische Belastbarkeit
- Exakte Arbeitsweise
- Dienstleistungsbewusstsein
- Konfliktfähigkeit
- Kritikfähigkeit
- Gute Umgangsformen
Berufe nach Schulabschluss
Bei der Berufswahl sind nicht bloss deine Interessen und Stärken wichtig. Suchst du nach einer passenden Lehrstelle oder einem Studium, ist auch deine bisherige schulische Ausbildung relevant.
Volksschulabschluss (Real- oder Oberschulniveau)
Mit einem Abschluss der Volksschule (je nach Kanton Real-, Werkschule oder Oberschule) kannst du zahlreiche handwerkliche und praktische Ausbildungsberufe erlernen. Es gibt oft die Möglichkeit, eine 2-jährige Lehre mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) oder eine 3- bis 4-jährige Lehre mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) zu absolvieren.
Manchmal wird in Inseraten zwar ein Abschluss der Sekundarschule (Niveau A oder E) verlangt, du kannst dich aber auch auf diese Stellen bewerben. Denn in puncto Schulabschluss entscheiden die Lehrbetriebe individuell. Lasse dich nicht verunsichern und bewirb dich dennoch, wenn du die passenden Fähigkeiten besitzt. Eine professionelle Bewerbung, in der du mit deinem Bewerbungsschreiben deine Motivation klar und ehrlich zum Ausdruck bringst, kann Berufsbildnerinnen und Berufsbildner von deiner Qualifikation überzeugen.
Mit einem Volksschulabschluss kannst du eine duale Berufliche Grundbildung absolvieren. Folgende Jobs kannst du erlernen:
Hast du nach deiner Lehre ein paar Jahre Berufserfahrung im Lebenslauf gesammelt, gibt es ausserdem zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten (Höhere Fachschulen, Berufsprüfungen). Du kannst zum Beispiel auch die Berufsmaturität nachholen und an einer Fachhochschule studieren.
Volksschulabschluss (Sekundarschulniveau)
Mit einem Abschluss der Sekundarschule (je nach Kanton Sek A, Bezirksschule oder Stammklasse E/P) stehen dir im Grunde fast alle Lehrberufe offen. Du hast häufig einen Vorteil gegenüber Bewerbenden mit einem Abschluss auf Realniveau. Hast du einen Sekundarschulabschluss, könnten folgende Jobs interessant sein:
Maturität (Gymnasiale Maturität oder Berufsmaturität)
Mit der Maturität (Matura) stehen dir neben beruflichen Ausbildungen auch eine Vielzahl an Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen offen. Für das Medizinstudium gibt es an vielen Universitäten einen Numerus Clausus (Eignungstest). Entscheidest du dich nach der Matura für eine klassische Berufslehre (z. B. «Way-up»-Lehre), hast du bei der Bewerbung häufig einen Vorteil durch dein schulisches Vorwissen.
Für einige Berufe ist ein Studium allerdings Pflicht:
Je grösser die Auswahl, desto schwieriger die Berufswahl. Beschäftige dich deshalb intensiv mit deinen Interessen und Fähigkeiten. Frage dich auch, ob ein Studium der richtige Weg für dich ist. Vielen Menschen liegt die praktische Herangehensweise einer Berufslehre besser als das theoretische Lernen an einer Universität.
Auch klassische Lehrberufe bieten zukunftssichere Jobs, in denen du Karriere machen kannst und gut verdienst.
Berufe mit Zukunft
Bei deiner Berufswahl solltest du ausserdem darauf achten, welche Jobs jetzt und in Zukunft gefragt sind: Schliesslich musst du dich nach deiner Ausbildung auch erfolgreich bewerben.
Es gibt verschiedene Branchen, in denen viele Arbeitnehmende gesucht werden. Manche Berufe sind durch die Digitalisierung neu entstanden, andere Berufe gibt es schon seit Jahrhunderten.
- IT-Berufe
Die Informationstechnik ist mittlerweile aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Digitalisierung schreitet mit grossen Schritten voran. Immer mehr Unternehmen benötigen daher entsprechend qualifizierte Fachkräfte. Folgende Berufe mit Zukunft gibt es im Bereich Informationstechnik (IT):
- Informatikerin oder Informatiker (Applikationsentwicklung / Plattformentwicklung)
- ICT-Systemtechnikerin oder ICT-Systemtechniker
- Software-Engineer
- Cyber Security Specialist
- Digitale und kreative Berufe
Zahlreiche Berufe mit Zukunft haben noch keine klassische Ausbildung in der Schweiz oder werden über Weiterbildungen erlernt. Das betrifft vor allem Jobs in Onlinemedien. Folgende kreative Berufe mit Zukunft gibt es in dieser Branche:
- Social Media Managerin oder Social Media Manager
- Content Creator
- Online-Redaktorin oder Online-Redaktor
- Grafikdesignerin oder Grafikdesigner
- Online-Marketing
Unternehmen verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen vermehrt online: Dafür benötigt es das richtige Marketing und die passende Infrastruktur. Folgende zukunftssichere Jobs findest du im Bereich Online-Marketing:
- SEO-Managerin oder SEO-Manager
- Web-Entwicklerin oder Web-Entwickler
- E-Commerce-Managerin oder E-Commerce-Manager
- Data Analyst
- Soziale und Gesundheitsberufe
Schon jetzt gibt es im Gesundheitswesen und in sozialen Berufen einen starken Personalmangel – daher werden diese Jobs auch in Zukunft gefragt sein. Und weil eine Automatisierung sozialer Berufe kaum möglich ist, wird die Nachfrage zukünftig wohl noch steigen. Folgende Berufe im sozialen Bereich werden auch in Zukunft gebraucht:
- Ärztinnen und Ärzte
- Lehrpersonen
- Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner
- Fachpersonen Betreuung
- Ernährung
Berufe im Bereich Ernährung gibt es schon seit Jahrhunderten und sie sind für unser tägliches Leben essenziell. Daher handelt es sich um relativ sichere Berufe mit Zukunft:
- Köchin oder Koch
- Bäckerin-Konditorin-Confiseurin oder Bäcker-Konditor-Confiseur
- Landwirtin oder Landwirt
- Lebensmitteltechnologin oder Lebensmitteltechnologe
- Handwerk
Auch das Handwerk ist eine traditionsreiche Branche. Technologie ist zwar wichtig, doch ganz ohne handwerkliches Geschick werden wir auch in Zukunft nicht auskommen. Folgende Berufe sind daher auch in Zukunft gefragt:
- Schreinerin oder Schreiner
- Zeichnerin oder Zeichner Fachrichtung Architektur
- Dachdeckerin oder Dachdecker
- Sanitärinstallateurin oder Sanitärinstallateur
- Sicherheit
Arbeitnehmende, die für Ordnung und Sicherheit sorgen, werden überall in der Schweiz gebraucht. Es handelt sich dabei um folgende Berufe mit Zukunft:
- Berufsfeuerwehrfrau oder Berufsfeuerwehrmann
- Polizistin oder Polizist
- Rettungssanitäterin oder Rettungssanitäter
- Berufsmilitär
- Handel und Logistik
Der globale Handel wächst, immer mehr Waren müssen transportiert werden. Dazu braucht es Fachkräfte in der Logistikbranche, die auch für den Personentransport zuständig ist. Folgende Jobs sind daher zukunftssicher:
- Pilotin oder Pilot
- Strassentransportfachfrau oder Strassentransportfachmann
- Kauffrau oder Kaufmann
- Logistikfachfrau oder Logistikfachmann
- Naturwissenschaften
Die Forschung hilft uns dabei, Probleme in der Gesellschaft zu entdecken und zu lösen. Die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe oder Technologien für erneuerbare Energien wird in naher Zukunft noch gefragter sein. Folgende Berufe sind in diesem Bereich wichtig:
- Bioinformatikerin oder Bioinformatiker
- Chemikerin oder Chemiker
- Biotechnologin oder Biotechnologe
- Laborantin oder Laborant
- Technik
Auch automatisierte Maschinen müssen entwickelt, gebaut, gewartet und bedient werden. Technische Berufe wie die folgenden werden auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Berufswelt sein:
- Automatikerin oder Automatiker
- Ingenieurin oder Ingenieur
- Elektroinstallateurin oder Elektroinstallateur
- Polymechanikerin oder Polymechaniker
Berufe mit viel Lohn
Natürlich sind bei der Berufswahl nicht nur deine Interessen und Fähigkeiten wichtig – auch der Lohn spielt eine entscheidende Rolle. Dein Job entscheidet häufig darüber, wie dein Lebensstandard aussieht. Daher ist es kein Wunder, dass viele Menschen nach Berufen mit einem guten Verdienst Ausschau halten.
Verschiedene Lohnstudien (z. B. die Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik) liefern eine gute Übersicht der am besten bezahlten Branchen und Jobs in der Schweiz. Die folgenden Angaben sind Schätzwerte für den monatlichen Bruttolohn (Median) inklusive 13. Monatslohn für erfahrene Fach- und Führungskräfte:
In dieser Liste finden sich gleich mehrere Berufe, die du auch ohne universitäres Studium (aber oft mit anspruchsvoller Fachausbildung) erlernen kannst: Pilotin, Flugverkehrsleiter sowie diverse Kaderpositionen, die über die höhere Berufsbildung erreicht werden.
Berufe für Quereinsteigende
Suchst du nach einer beruflichen Veränderung und willst keine jahrelange neue Ausbildung absolvieren, kannst du dich als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger versuchen. In zahlreichen Branchen wird händeringend Personal gesucht – das eröffnet deiner Bewerbung als Quereinsteigender Chancen.
Interessierst du dich für einen Quereinstieg, solltest du die wichtigsten Fähigkeiten und Kenntnisse nicht bloss im Lebenslauf angeben, sondern auch nachweisen können. Wirf dazu am besten einen Blick auf Inserate und die allgemeinen Anforderungen für den Beruf. Mit den entsprechenden Nachweisen erhöhst du deine Chancen auf eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch.
In vielen Fällen kannst du Kurse oder Weiterbildungen belegen, um die wichtigsten Fähigkeiten zu erlernen. Die für den angestrebten Job relevanten Nachweise über deine erworbenen Qualifikationen solltest du den Beilagen deiner Bewerbung beifügen. Auch private Projekte kannst du im Inhalt des Lebenslaufs angeben, wenn sie für den Beruf von Bedeutung sind.
Als quereinsteigende Person musst du dich darauf einstellen, dass du zu Beginn weniger verdienen wirst als Kolleginnen und Kollegen, die eine entsprechende Ausbildung in dem Beruf haben.
Folgende Jobs bieten sich zum Beispiel für einen Quereinstieg an:
Prinzipiell kannst du allerdings fast jeden Beruf als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger ausüben. Es gibt nur eine wichtige Einschränkung: Jobs mit einer geschützten Berufsbezeichnung oder Bewilligungspflicht dürfen nur von Menschen mit der entsprechenden Ausbildung und Anerkennung ausgeübt werden.
Folgende Berufe haben eine geschützte Berufsbezeichnung oder setzen ein Patent voraus:
Berufe zum Selbstständigmachen
Bei deiner Berufswahl hast du eine weitere Option: die Selbstständigkeit. Als selbstständig giltst du sozialversicherungsrechtlich (AHV), wenn du folgende Kriterien erfüllst:
Als Selbstständigerwerbende bist du also nicht von einem Arbeitgeber abhängig und kannst selbst entscheiden, welche Aufträge du annimmst. Du musst jedoch einige Hürden überwinden, um dich selbstständig zu machen: Von der Geschäftsidee über die fachliche Qualifizierung bis zur Finanzierung und Anmeldung bei der Ausgleichskasse musst du alles selbst organisieren. Das finanzielle Risiko ist geringer, wenn du dich zunächst im Nebenerwerb selbstständig machst.
Du kannst dich zum Beispiel in folgenden Bereichen selbstständig machen: